Hier sind drei verschiedene Strategien der Kooperation schematisch dargestellt. In der linken Spalte ist die Strategie: Wie du mir, so ich dir. Dabei ist meine erste Aktion gegenüber meinem Partner positiv (ausgedrückt durch das JA), mein Partner wird daraufhin auch positiv reagieren. Sollte mein Partner einmal negativ zu mir sein, reagiere ich entsprechend (auch mit NEIN). Aber nur genau so oft und so stark wie er und nicht mehr. Ich bin also nicht nachtragend, aber ich lasse mir auch nichts gefallen.
Solches Verhalten nennt man kooperativ. Im persönlichen Bereich kann es zu Freundschaften führen. Im Geschäftsbereich wird es eine gute Basis für solide Zusammenarbeit sein. Aber dieses Verhalten ist nicht nur auf freundliche Beziehungen beschränkt. Es wurde festgestellt, dass sogar Kriegsparteien kooperatives Verhalten - zu ihrem eigenen Vorteil - zeigen können. Ein markantes Beispiel für Kooperation zwischen ehemaligen Feinden finden wir in der relativ friedlichen Entwicklung aus der Apartheid in Südafrika .
Abweichend von diesem Idealverhalten gibt es jetzt Variationen, die zur Ausnützung führen (man läßt sich zuviel gefallen) oder die in Soziale Fallen führen. Wie jede Falle kurzfristigen Nutzen verspricht, ohne dass man die dahinter liegende Gefahr sieht, so bringt auch die Soziale Falle u.U. kurzfristige Erfolge. Aber es wird sich soviel Gegenwehr aufbauen, dass der langfristige Mißerfolg sicher ist.
Besonders intelligente Menschen fallen gerne in Soziale Fallen. Sie gewinnen trickreich eine Runde und denken, mit vielen Tricks und Intelligenz auch die nächsten Runden zu gewinnen. Aber viele Hunde werden des Hasen Tod. Wenn diese Menschen keine Möglichkeit haben auszuweichen, werden sie dann die Rechnungen für alle früheren Schandtaten zu zahlen haben. Letzten Endes ist ihr Schicksal, dass sie als intelligent, aber bösartig abgestempelt werden und niemand mehr etwas mit ihnen zu tun haben will.
Eine andere Variante ist die Konfrontation. Sie wird durch eine negative Grundeinstellung gefördert. Vielleicht hat ein früheres Ereignis diese Grundeinstellung ausgelöst. Menschen, die alles schlecht finden und viele Feinde zu haben glauben, sollten überdenken, ob sie vielleicht doch nicht einmal den positiven ersten Schritt machen sollten.
Die Pfadfinder haben mit dem Motto: Jeden Tag eine gute Tat! einen guten Ansatz gefunden, positive Grundhaltungen zu finden. Oder wer an jedem Tag einmal zu einem Mitmenschen (besonders zu einem Fremden) nett ist, wird nie einsam sein!
2013
Dr. Otto Buchegger Tübingen
Vielen Dank, jede Bestellung über Amazon unterstützt die Praxilogie