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Eine Gruppe, die auf sich allein gestellt ist, wird sehr schnell einen Führer, in diesem Fall nennt man ihn den informellen Führer, stellen. In vielen Experimenten wurde entdeckt, dass eine Gruppe immer jenen Menschen sich aussucht, der ihr den meisten Nutzen bringt oder zumindest verspricht, ihn zu bringen.

Nutzen bringen kann sein, dass die Gruppe am sichersten geführt wird, dass die Gruppe durch die Führungskraft am besten nach außen vertreten wird, dass die Führungskraft die beste Leistung erbringt, das beste Fachwissen hat. Aber auch, dass die Führungskraft die meisten Meinungen vertritt, dass sie ausdrücken kann, was alle oder zumindest die meisten denken und dass sie sich durchsetzen kann.

Der Platz für Führung ist in der Mitte

Ändert sich die Situation, dann ändern sich auch die Anforderungen an die Führungskraft. Das heißt, eine Führungskraft, die in verschiedenen Positionen bestehen soll, muß ein großes Repertoire an Fähigkeiten haben.

Es gibt sehr viele Arten von Führung. In der Wirtschaft, in der Politik, in der Wissenschaft, überall wird ein anderes Profil gefragt sein.

Allen Führungsarten gemeinsam ist, dass die Person, die die Führung übernimmt, ein besonderes Maß an Verantwortung trägt. Sie muss nicht nur auf eigene Bedürfnisse achten sondern auch und insbesondere die Bedürfnisse der Gruppe berücksichtigen. Das gilt für den jeweiligen Moment genauso wie für die Zukunft. Die Generationengerechtigkeit ist z. B. in den Bereichen Politik und Wirtschaft ein wichtiger Aspekt, damit eine Gruppe auch über einen langen Zeitraum hinweg funktioniert und den nachfolgenden Mitgliedern keine Bürde aufgelastet wird. Eine Führungsperson muss also vorrausschauend agieren können und sich für das Wohl der Gruppe einsetzen.

Neben der Fachkompetenz einer Führungskraft ist vor allem die soziale Kompetenz wichtig. Der richtige Umgang mit Menschen, vor allem mit Menschen in schwierigen Situationen, und mit schwierigen Menschen ist unumgänglich. Eine Führungskraft muß z.B. Streitsituationen beruhigen können, erkennen, wann Zwistigkeiten vorhanden sind und gelegentlich auch über etwas hinwegsehen können.

Der Umgang mit Problemen mit und zwischen den Menschen will gelernt und geübt sein. Deshalb sollte jeder im Laufe seiner Ausbildung 'Spielwiesen' suchen, wo ohne großen Schaden die soziale Kompetenz entwickelt werden kann. Geeignet sind dazu alle Gruppen in denen Menschen zusammenkommen. Vom Verein, der Klasse, der Familie, bis zur politischen oder religiösen Organisation.

Die sozialen Grundfähigkeiten haben wir in der Familie, im Kindergarten und in der Schule gelernt. Eigentlich sollten wir aber nicht aufhören uns in den sozialen Fähigkeiten weiterzubilden.

Im Berufsleben ist das Lehrgeld dafür oft zu teuer, es empfiehlt sich daher nach unkritischen, anderen Spielwiesen umzusehen. Der Sportverein, die Studentenvertretung, die Kirche, eine Wohngemeinschaft oder ein Klub sind bessere Orte spielerisch zu lernen. In diesen Umgebungen werden Fehler leichter verziehen und wir getrauen uns dadurch mehr Lernerfahrung zu sammeln. Dazu gehört auch die Anpassung an verschiedene Umfelder, auch verschiedene Menschen. Die Sprache wird je nach Publikum verschieden sein müssen, will die Führungskraft von verschiedenen Menschen akzeptiert und verstanden werden.

Sollte eine offizielle Führungskraft für eine Gruppe bestimmt werden, so ist es klug einen informellen Führer dazu zu nehmen. Damit ist schon eine große Hürde für den Erfolg der Führungskraft, nämlich die Anerkennung der Mitarbeiter zu gewinnen, genommen. Allerdings wird dies nicht immer möglich sein, vor allem, wenn die Führungskraft nicht die Gruppeninteressen, sondern z.B. die Interessen der Aktionäre vertreten soll. Etwa wenn Kündigungen vorgenommen werden müssen oder sogar Werkschließungen vorgenommen werden müssen.

Führung übernimmt auch, wer in der Lage ist, die richtigen Fragen zu stellen. Im richtigen Augenblick die entscheidende Frage zu stellen, ist zwar nicht immer einfach, aber ein bewährtes Mittel die Führung in die Hand zu nehmen.

Die Hauptfragen dabei sind:

Wer fragt, macht sich zwar auch gelegentlich unbeliebt, er zeigt aber dadurch Interesse und das Vermögen mitzudenken. Und wer die richtigen Fragen stellt, demonstriert, dass er oder sie das Problem verstanden hat!


 

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