Je mehr jemand aus seinen Fehlern gelernt hat, um so mehr Erfahrung hat er. Das heißt, es gibt zwei Komponenten der Erfahrung, die Vielzahl der probierten Versuche, aber auch die Bereitschaft, daraus zu lernen und sich das Gelernte auch zu merken, bzw. es in einem anderen Zusammenhang auch anwenden zu können. Erfahrung setzt also Intelligenz voraus.
Nicht alles muß man aus eigenen Fehlern oder Unfällen lernen. So kann man auch aus den Situationen lernen, wo fast etwas passiert wäre, man nennt dies die Beinaheunfälle. Oder man akzeptiert die Erfahrung anderer Menschen und lernt aus deren Unfällen. Oder man lernt aus der Erfahrung früherer Generationen, in dem man die von ihnen angebotene Erziehung akzeptiert.
Eine besonders gute Quelle von Erfahrung sind vor allem alte und intelligente Menschen, die viel in ihrem Leben riskiert und erlebt haben.
Suche solche Menschen auf und frage sie nach ihrer Erfahrung. Sie werden dir gerne ihre Erfahrung weitergeben, weil es sie schmeichelt, wenn sie gefragt werden. Und dir nützt ihr Wissen immer, sei es, dass du es übernehmen kannst, oder sei es, dass du es bewußt ablehnen wirst, weil sich das Umfeld geändert hat.
Kinder, vor allem in der Pubertät, wollen wenig von der Erfahrung ihrer Eltern - zumindest im persönlichen Gespräch - wissen. Aber wenn deren Erfahrungen aufgeschrieben sind, lesen sie auch die eigenen Kinder. So ist u.a. dieses Praxilogie-Buch entstanden!
Leider wollen Menschen, vor allem die Jugendlichen, ihre Fehler selbst machen. Noch am ehesten wird Erfahrung angenommen, wenn sie viel kostet, das ist zumindest meine persönliche Erfahrung. Denn was wenig kostet, ist leider meist nichts wert - so heißt es doch, oder? Zum Glück für meine Leser habe ich mich nicht an diese Regel gehalten.
2013
Dr. Otto Buchegger Tübingen
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