Wenn Teams zusammenarbeiten und Vereinbarungen zwischen Teams gemacht werden müssen, kann es zu großen Frustrationserlebnissen kommen, wenn nicht die zwei Phasen einer Vereinbarung eingehalten werden. Bei zwei Einzelpersonen sind Vereinbarungen relativ einfach. Man setzt sich zusammen, verhandelt etwas, schreibt dies eventuell zur besseren Klarheit fest und per Unterschrift oder Handschlag gilt dann die Vereinbarung.
Vereinbarungen zwischen mehreren Personen oder mehreren Chefs von Teams müssen im Normalfall - mindestens - zwei Phasen durchgehen. In der ersten Phase wird die Vereinbarung formuliert und es werden alle Beteiligten angefragt, ob sie die Vereinbarung auch tragen werden. Dann werden die Zusagen zurückkommen und erst wenn alle zugestimmt haben, gilt die Vereinbarung und man tritt in die zweite Phase ein.
Kommen nicht alle notwendigen Zusagen, dann gilt die neue Vereinbarung nicht, es gilt also der vorherige Zustand. Wenn man sich jetzt schon - voreilig - auf die neue Vereinbarung eingestellt hat, muß - oft mit immensem Aufwand - die Ausgangslage wiederhergestellt werden.
Die Nichtbeachtung der zwei Phasen einer komplexen Vereinbarung - z.B. zwischen Teams - wird in der Praxis zu großer Frustration bei den Beteiligten führen und kann großen Schaden verursachen. Schützen kann man sich da nur durch einen relativ schnellen Vereinbarungsprozeß und durch Abwarten bis die Vereinbarung gilt, bevor man zuviel in eine neue - noch nicht vereinbarte - Situation investiert.
Nichts ist
entschieden, |
Menschen ohne Verhandlungserfahrung werden gerne von diesen komplexen Prozessen überfordert und fühlen sich dann hintergangen. Aber hätten sie besser über das Zweiphasen - Konzept Bescheid gewußt, könnten sie sich selbst und auch den Menschen, die sie vertreten, großen Schaden ersparen. Merke also, Vereinbarungen gelten erst, wenn alle zugesagt haben, vorher sind sie nur Vorschläge.
2013
Dr. Otto Buchegger Tübingen
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