Die Bedürfnispyramide von Maslow ist ein Modell für die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse. Die Stufen der Pyramide besagen, dass zuerst ein Bedürfnis der niederen Ebene befriedigt sein muß, bevor die nächste Stufe in Angriff genommen werden kann.
Wer z.B. hungrig ist, hat wenig Interesse an Philosophie, das wußten die Menschen zu allen Zeiten.
Andererseits ist ein Bedürfnis, das befriedigt ist, nicht mehr interessant.
Selbstverwirklichung ist die höchste Stufe der Bedürfnishierarchie. Das eigene Leben gestalten können, nicht eingeschränkt zu sein, das heißt sich selbst zu verwirklichen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die darunterliegenden Stufen oder Schichten abgehakt sind.
Die Bedürfnispyramide gibt aber lediglich eine abstrakte Anleitung für das Lebensmanagement: Wir müssen 'nur' jeweils eine Stufe höher kommen und dafür Sorge tragen, dass das Fundament unserer Lage, das sind die darunterliegenden Schichten, erhalten bleibt.
In der Praxis treten dabei aber viele Probleme auf. Erstens ist die Befriedigung der Bedürfnisse nicht nacheinander, sondern meist nur parallel zu erreichen. Weiters ist permanente 'Wartungsarbeit' der darunterliegenden Schichten zu tun.
Es gibt kaum Stufen, die für immer abzuhaken sind. Höchstens ein Bedürfnis nach Sicherheit kann z.B. durch eine eigene Wohnung zum Teil für immer zufriedengestellt werden.
Auf die Bedürfnisbefriedigung folgt das Erhalten und auch die Vorausschau, was später noch kommen wird und wozu ich langer Vorbereitung bedarf.
Auch müssen immer der Aufwand zur Erhaltung des Bedürfnisses seinem Nutzen oder potentiellen Nutzen gegenübergestellt werden.
Eine weitere Frage der Wartung ist die des Benutzens. Wenn etwas nicht genutzt wird, geht es im Normalfall verloren. Will ich den Verlust verhindern, muß ich die regelmäßige Benutzung anstreben.
Die Wartung kann einen großen Aufwand darstellen. Zum Beispiel stellt unser Schlaf so einen Wartungszustand dar. Die Natur investiert in diesem Fall bis zu 30 % in Wartung.
Aus diesem Grund ist ohne permanentes Zutun die Sicherstellung von unterliegenden Schichten nie für immer gelöst. Als Lebensregel kann man etwa 30% immer für notwendige Wartung und Sicherstellung seiner Situation angeben. Dies ist erschreckend viel. Aber wird sie nicht getan, dann tritt Verlust ein.
Motivation und Demotivation treiben uns in einem komplizierten Wechselspiel. Für mich immer wieder interessant sind die bemerkenswerten, nichtlinearen Zusammenhänge. Sie bewirken, dass es mehrere gleichwertige Zustände - auf ganz verschiedener Basis - geben kann. So können wir gleichermaßen vom Mangel, wie vom Überfluss, frustriert werden. Oder kleinste Änderungen können uns von der Zufriedenheit in die Unzufriedenheit bringen.
Um so wichtiger ist daher die persönliche Einstellung, sowie auch die Kenntnis über sich selbst, vor allem seiner eigenen Bedürfnisse, wenn man erfolgreich sich selbst managen will.
Jede Altersperiode hat eigene Motivationsschwerpunkte: bis 17: Lernen, Spielen 17-25: Partnersuche, Sex 25-35: Geld, Auto, Kinder 35-45: Erfolg, Haus 45-55: Macht 55-65: Gesundheit, Zeit 65-85: Gesellschaft |
2013
Dr. Otto Buchegger Tübingen
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