Die Praxilogie ?!

Es ist heute schwieriger als früher, seinen Partner zu finden. Die Gesellschaft gibt wenig Hilfe, aber man hat heute viel mehr Freiheit seinen Partner, seine Partnerin auszuwählen. Allerdings überfordert viele diese Freiheit und sie haben große Probleme eine befriedigende Partnerwahl zu treffen.

Beruhigend ist es zu wissen, dass dein Partner schon lebt, dass deine Partnerin vielleicht schon ganz in deiner Nähe ist. Er oder sie muß nicht erst geboren werden, sie müssen nur gefunden werden oder vielleicht nur ausgewählt werden.

Um auswählen zu können, bedarf es vieler bekannter Menschen. Es ist viel einfacher, seinen Bekanntenkreis zu vergrößern, als den richtigen Partner fürs Leben zu finden. Um passende Partner zu finden, bedarf es im Bekanntenkreis eines großen Anteils an Mitgliedern des gewünschten Geschlechtes.

Die in Deutschland üblichen Wege einen Partner zu finden verändern sich, aber nicht so sehr, wie man es denken würde. 2013 waren die beliebtesten Wege zur Ehe (in dieser Reihenfolge, laut ZDF WISO)

Hobby und Verein
Ausbildung
Freundeskreis
Nachtleben
Singlereisen
Arbeitsplatz
Soziale Netzwerke
Single Veranstaltungen (Tanz, Speeddating)
Internet Singlebörsen
Kontaktanzeigen.

Wer als Mann auch einen großen weiblichen Bekanntenkreis hat, wird es leicht haben, daraus Sexualpartnerinnen auszuwählen und dabei seine Lebenspartnerin zu finden. Umgekehrt gilt dies natürlich auch. Wer als Frau nur Freundinnen hat, wird dabei schlecht den Mann fürs Leben finden.

Viele junge, noch unsichere Menschen oder auch bequeme, ältere Menschen finden ihre Partner einfach beim Studium oder im Berufsumfeld. Die erste beste Gelegenheit wird ergriffen und dabei wird geblieben.

Wer Partnersuche als Managementproblem betrachtet, wird mehrere und bessere Möglichkeiten sehen und ausnützen, einen passenden Partner zu finden.

Zwei Wege, am besten parallel und gemischt angewendet, führen meist zum Ziel. Der spontane und der geplante Weg. Der spontane Weg wird jede gebotene Gelegenheit prüfen, ob sie für eine Partnerschaft verwendbar ist. Der geplante Weg wird systematisch untersuchen, welche Möglichkeiten es gibt und diese testen.

In beiden Fällen bedarf es zur Partnersuche einiges an Aufwand. Wer diesen Aufwand nicht zu erbringen bereit ist, sollte auch nicht enttäuscht sein, wenn es nicht klappt. Aber wer zum Beispiel nicht die dafür notwendige Zeit aufbringen kann, der ist wahrscheinlich auch nicht geeignet, eine Partnerschaft aufrecht zu erhalten.

Partner kannst du nur dort finden, wo diese sind. Dies klingt so trivial, dass ich immer wieder verwundert bin, dass es die meisten Menschen, die auf Partnersuche sind, trotzdem nicht wissen. Wer immer nur Zuhause hockt, wird nur die Nachbarn treffen. Ist dabei niemand, der als Partner infrage kommt, dann ist die Partnersuche garantiert erfolglos.

Wer also Partner sucht, muß aus dem Haus gehen! Wer nicht gerne alleine aus dem Hause geht, wird zur Partnersuche eine Begleitung brauchen. Eine Freundin, ein Freund mag dabei hilfreich sein, aber vielleicht im wesentlichen Augenblick störend sein oder zur Konkurrenz werden.

Wer Partner sucht, muß für diese auch diskret die Verfügbarkeit signalisieren. Wer sich aus lauter Schutzbedürfnis mit allen Eheinsignien, wie Ehering und Doppelnamen schmückt, wird nur schwerlich erfolgreich sein.

Wer lächelt, motiviert zu Kontakt. Wer viel grüßt, zeigt Interesse an anderen Menschen. Wer fragt, wer um Hilfe bittet, läßt Kontakt zu. Um bemerkt zu werden, mußt du gelegentlich auffallen.

Spontaner Kontakt läßt sich nur schwer in Dauerkontakt umsetzen. Besser sind Kontakte, die Nähe, Dauer und Wiederholung bieten. Weiterbildung und Sport sind ausgezeichnete Möglichkeiten, sich regelmäßig und intensiv zu sehen.

Weiterbildung hat noch dazu den Vorteil, dass man mit großer Wahrscheinlichkeit auf Menschen mit gleichen Interessen treffen wird und sich daher sofort eher sympathisch finden wird.

Aber auch die regelmäßige Fahrt zum Studien- und Arbeitsplatz, ein Theater-oder Konzertabonnement, das regelmäßige Mittagessen bieten viele Möglichkeiten. Auch hier empfehle ich primär den entsprechenden Bekanntenkreis zu erweitern und erst sekundär die Partnersuche im Auge zu haben.

Wer aber dann aus einem Bekannten einen Partner machen möchte, der muß die Hauptregel aller erfolgreichen HerzensbrecherInnen befolgen: Am Ball bleiben! Konsequent und beharrlich, kreativ und mit Spaß, das wirkt immer noch am effektivsten. Nichts überzeugt auf die Dauer mehr als Beharrlichkeit, unterstützt mit Deutlichkeit, und beides sehr unterhaltsam vorgebracht.

Allerdings sollte man sich auch in diesem Fall ein Zeitlimit setzen, denn sonst macht man sich schnell zum Narren und man wird zum Gespött und geht den "Angebeteten" zu sehr auf die Nerven. Und wer dauerhaft mit seinen Bemühungen keinen Erfolg hat, der verbohrt sich zu sehr und vergisst leicht, dass es noch viele weitere - und vielleicht sogar bessere - Alternativen gibt.

Häufig wird man einen Menschen finden, der als idealer Partner erscheint, aber schon gebunden ist. Ein Trost für diese Situation ist dann die wunderbare Erinnerung. Diese 'idealen Partner' werden nie enttäuschen, nie schnarchen oder zu spät kommen, nie Geld fordern und wenn sie weit genug entfernt sind, auch nie altern.

Weniger geeignet für die Partnersuche sind Urlaube. Hier trifft man nicht auf die echten Menschen, sondern nur auf Menschen in Urlaubslaune. Auch bei Menschen, die weit weg wohnen, wird es schwierig werden, sich gut kennenzulernen. Hier wird man dann mehr die Illusion lieben, als den realen Menschen.

Manche Menschen wollen eigentlich gar keine Partner, obwohl sie ständig das Gegenteil behaupten. Sie haben einfach so hohe Ansprüche, dass es - realistisch gesehen - unmöglich wird, den Märchenprinz oder die Märchenprinzessin auf dieser Welt auch zu finden. Höchstens könnte man sie erfinden! So leben sie lieber mit der Illusion. Besonders das Fernsehen scheint diese Entwicklung zu fördern.

Aber auch die Einschätzung der eigenen Attraktivität ist gelegentlich haarsträubend unrealistisch. Häufige Kombinationen, bei denen Erwartung und Wirklichkeit besonders weit auseinanderklaffen sind Männer um die 20 mit Frauen um die 30 und Frauen ab 42 mit jüngeren Männern. Mit etwas Vernunft und Realitätssinn könnten sich die Betroffenen viel Kummer ersparen.

Mit Partnern  geht man lange Verpflichtungen ein. Ihre Auswahl wird entscheidend euer Leben prägen. Wenn ich meinen Kindern einen aufrichtigen Rat für die Wahl gebe, dann lautet dieser:
Sucht euch für das gemeinsame Leben einen Menschen

Der gesund ist. Nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Jemand, der auch belastbar ist. Ein gutes Kriterium für Gesundheit ist die Fähigkeit zu arbeiten und sich auch damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Der euch ähnlich ist. Die Ähnlichkeit sollte wenigstens in einigen Bereichen gegeben sein. Damit wird das Leben viel angenehmer. Kritische Bereiche, in denen die Ähnlichkeit oder zumindest dieselbe Meinung unbedingt gegeben sein sollen, sind:

Sexualität
Geld
Kindererziehung, Anzahl der Kinder
Weltanschauung

Mit dem das Leben leichter und angenehmer ist, als ohne ihn. Ein gutes Kriterium ist die Zeit die ihr mit einem Menschen zusammen seid. Wenn alles mit ihm, mit ihr, besser und einfacher geht, ist das ein gutes Zeichen.

Der ehrlich und meistens verlässlich ist. Unehrlichkeit oder sogar ein Hang zur Kriminalität belastet immer. Unverlässlichkeit ist sehr lästig.

Der brauchbare Manieren hat und etwas auf Sauberkeit achtet. Rüpel und Schmutzfinken gehen dir auf die Dauer immer auf den Geist.

Dessen Eltern und die meisten Freunde du schätzt.

Der unterhaltsam ist, gerne lacht und aktiv ist. Dann hast du weniger Langeweile in deinem Leben.

Der auch alleine gut zurecht kommt.

Den du gerne riechst und mit dem du gerne, zum Beispiel auch Essen oder Reisen, genießt.

Mein persönliches Zusatzkriterium: der nicht raucht und kein Alkoholiker ist. Alkoholiker ist jeder, der mindestens einmal am Tag Alkohol trinken muss. Die Menge ist dabei weniger wichtig. Mit zunehmendem Alter wird die Menge sicher zunehmen.


 

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